Vor ein paar Monaten haben wir auf einer unserer ersten Brandenburgreisen einen ausgesprochen netten Ort aufgetan: Altreetz, 2km hinter Neureetz, mitten im Oderbruch und vor allem berühmt für seinen kleinen Zoo. Der wurde während des Hochwassers 1997 spektakulär evakuiert und sorgte damit für tolle, emotionale Fotos und noch tollere Umfragewerte für alle Politiker, die in Gummistiefeln vor Ort waren und all die Anwohner und Helfer “unterstützten”.
Von Hochwasserschäden ist heute (zumindest auf den ersten Blick) nichts mehr zu sehen, stattdessen staunt man beim Durchfahren über das schön sanierte, einladende Haus direkt am Dorfplatz: das Landwarenhaus Altreetz, sozusagen der Consumer-Teil des sympathischen Projektes eines Anwohners, der zudem noch eine Brennerei, Schäferei und Mosterei betreibt.
Dort kann man von Apfel-Quitten-Wein bis zum flauschigen Lammfell alles selbst Hergestellte erwerben, und nebenbei noch Brot, Obst, Kaffee, Kuchen und das regionale Bio-Eis, also alles was der auf dem Land gelandete Großstädter sich nur wünschen kann.
All das kannten wir vom letzten Jahr und möchten es jedem Reisenden ans Herz legen; an diesem Samstag kam allerdings noch ein Zusatzfeature hinzu: wir wurden Zeugen des (vermutlich) alljährlich stattfindenden Dorfsommerfestes. Inklusive gut besuchter Eis- und Wurstbüdchen und sogar eines Partyzeltes samt DJ.
Sie da! Zeigense mir ma ihre Bändchen!
Allein, mehr können wir guten Gewissens nicht berichten, denn wir begingen den schwerwiegenden Fehler, ein um den Dorfplatz gespanntes Seil (was selbstverständlich! die Absperrung des eintrittspflichtigen Bereiches war) nicht richtig zu interpretieren, was uns prompt einen lautstarken Rüffel von der sich verantwortlich fühlenden Dorffest-Oberin und eine öffentlichkeitswirksame Eskortierung zum “Ausgang” einbrachte.
Wenigstens haben die Berliner wieder für Entertainment und Public Blockwarting gesorgt.
Es hilft nichts. We’ll be back.