Irgendwie zieht es uns Reisende derzeit häufiger nach Osten. Vielleicht liegt es daran, dass wir so unbeschreiblich begeistert waren von der Neisse in der Lausitz. Im April war es jedoch noch zu kalt um mehr als die Zehen in das klare Wasser zu halten. Heute, bei knapp 30℃ stellte sich die Situation anders dar. Also suchten wir uns eine schöne Badestelle an der Oder. Zwischen sehr weit verstreuten Anglern gibt es kleine Buchten, die mit Kleewiese zum Rumlungern einladen.
Aber in einem Fluss baden? Ist das nicht zu gefährlich? Ist das Wasser überhaupt sauber genug? Aber ja! Es gibt zwar relativ viele Schwebeteilchen in dem Wasser aber auch Indizien dafür, dass es ansonsten sehr sauber ist. Unter anderem ist der ganze Flussboden übersät mit Flussmuscheln (Wir haben die vier großen Exemplare, die wir mitnahmen übrigens wieder in die Fluten geworfen nachdem wir in der Wikipedia gelesen hatten, dass sie selten sind und woanders, dass sie zwar wie Miesmuscheln aussehen aber bei weitem nicht so schmecken sondern vielmehr ungeniessbar sind.).
Und auch die Strömung ist zwar in der Mitte des Flusses recht stark, aber durch die regelmäßigen Landzungen entsteht dort auch immer eine leichte Gegenströmung. Und da die Oder nicht sehr tief ist ist es auch für ungeübte Schwimmer (wie uns) leicht, das rettende Ufer zu erreichen.
Tatsächlich hat sogar die Wissenschaft schon ihr Go gegeben für die Wiederaufnahme des Badebetriebs in der Oder gegeben. Allerdings waren es die Geschichtswissenschaftler, die die Deutschen und die Polen wieder ins Wasser bringen wollten.
Mit rund 80km Entfernung vom Prenzlauer Berg ist die Stelle für manche sicher noch in Fahrradreichweite. Ansonsten dürfte es sich als Badestelle nur für Autofahrer und Biker anbieten. Andernfalls müsste man mit dem 916er Bus fahren, der offensichtlich lediglich drei mal am Tag hält.
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